Leuchtend und farbintensiv wirken die abstrakten Malereien von Sonja Solzbacher. Bewegte Flächen verdichten sich auf der Leinwand virtuos zu einem Farbenrausch. In ganz unterschiedlicher Weise erinnern diese verschiedenartigen Kompositionen an vegetabile Strukturen, Landschaften, Unterwasserwelten oder ferne Galaxien. Sie entziehen sich dabei bestimmter Interpretationen und Deutungen, so dass der Betrachter Raum für eigene Assoziationen und Vorstellungen behält. Somit sind sie ganz im Sinne etwa des französischen Tachismus oder des deutschen Informel spontaner Ausdruck künstlerischen Schaffens und gänzlich durch das Medium der Malerei entstanden.
Sonja Solzbacher arbeitet in Werkgruppen mit einem hohem Maß an Spontanität und Zufall, wobei sie spezielle Bildformate wählt: Die CIRCLES, kreisrunde Bilder, oder die TWINS, die sich in Form von Diptychen über zwei Bildteile erstrecken oder CUBES, die den Bildern eine objekthafte Wirkung verleihen. Diese Formate heben Richtung und Abgrenzung des Maluntergrundes auf und lassen die Bilder zu allen Seiten hin offen erscheinen. Ordnung und Eingrenzung werden negiert. Insofern kann man von einer intuitiv-spontanen Malerei sprechen, die eine von Intention und Festlegung befreite Kunst sucht. Dieser von jeglichem Darstellungswillen losgelöste Malgestus ist zugleich von der Freude am Experiment begleitet, um die Möglichkeiten der abstrakten Malerei mit unterschiedlichsten Techniken, Formen und Materialien immer wieder aufs Neue auszuloten. Mit einer ihr ganz eigenen Maltechnik und einem dem Zufall unterworfenen Farbenfluss, lässt Sonja Solzbacher unendlich vielfältige Formen entstehen. Auf diese Weise entwickeln sich Bildwerke, die eine große Energie und Lebendigkeit entfalten und zugleich auch harmonische Ruhe ausstrahlen können. Dynamische Spuren bilden sich durch ineinander laufende Farben, die sich verdichten, überlagern oder ergänzen. Dabei können diese Spuren bewegt aber gleichwohl auch ruhig fließend sein.